Gemeinderat verabschiedet Budget 2025 zuhanden Gemeindeversammlung
Der Gemeinderat hat das Budget 2025 verabschiedet. Er beantragt der Gemeindeversammlung, den Leistungsaufträgen und Globalbudgets zuzustimmen und den Steuerfuss unverändert auf 110 % festzusetzen. Die Erfolgsrechnung sieht einen Aufwandüberschuss von 1’996’201 Fr vor. Die Investitionen des Verwaltungsvermögens belaufen sich auf sehr hohe 18.4 Mio. Fr.
Hochrechnung 2024
Das Budget 2024 wurde mit einem Ertragsüberschuss von 160’919 Fr. genehmigt. Gemäss Hochrechnung per Ende Juni wird nun mit einem Ertragsüberschuss von 1.01 Mio. Fr. gerechnet. In der Hochrechnung 2024 ist die Rückforderung des unbestrittenen Teils der Versorgertaxen der Jahre 2006 – 2013 von 3.5 Mio. Fr. berücksichtigt. Bei den Grundstückgewinnsteuern wird mit Mindereinnahmen von 1.0 Mio. Fr. und bei den ordentlichen Steuern mit Mindereinnahmen von 0.9 Mio. Fr. gerechnet. Im Budget 2024 waren realisierte Gewinne auf zwei Liegenschaftenverkäufe eingestellt worden, welche sich jedoch ins Jahr 2025 verschieben werden.
Budget 2025 der Erfolgsrechnung
Bei einem Aufwand von 94.3 Mio. Fr. und einem Ertrag von 92.3 Mio. Fr. weist das Budget 2025 einen Aufwandüberschuss von 1’996‘201 Fr. aus, dies bei einem unveränderten Steuerfuss von 110 % (Vorjahr 110 %).
Die Steuereinnahmen sind um 0.4 Mio. Fr. höher budgetiert als im Vorjahr. Die Grundstückgewinnsteuern sind jedoch um 1.0 Mio. Fr. tiefer budgetiert.
Bei den Liegenschaften waren im Budget 2024 zwei Liegenschaftenverkäufe eingestellt, was zu einem realisierten Gewinn von rund 0.85 Mio. Fr. geführt hätte. Aufgrund neuer Gegebenheiten und Verschiebung der Verkaufsabwicklungen wird im Budget 2025 nur noch mit einem Liegenschaftsverkauf mit einem realisierten Gewinn von rund 0.72 Mio. Fr. gerechnet.
Bei der Schule wird mit höheren Kosten gerechnet. Dies aufgrund des Teuerungsausgleichs, zusätzlicher DaZ-Anfangsklasse und der neuen ganzjährigen Stelle in der ICT. In den Tagesstrukturen besuchen mehr Kinder die Betreuung, weshalb die Beschäftigungsgrade ansteigen. Zudem werden höhere Beiträge an den Zweckverband Schulpsychologischen Dienst und an den Verein Musikschule Zürcher Oberland vorgesehen. Aufgrund des Mangels an Sonderschulplätzen im Bezirk Pfäffikon und umliegenden Bezirken, müssen Sonderschüler/innen auf andere Privatschulen verteilt werden. Dies generiert höhere Transportkosten, bei einer generellen Zunahme an Sonderschüler/innen.
Bei der Pflegefinanzierung muss von nochmals höheren Kosten für die stationäre (0.3 Mio. Fr.) und die ambulante (0.5 Mio. Fr.) Pflege ausgegangen werden, dies infolge einer Zunahme von Personen, die Pflegeleistungen beziehen.
Bei der Betreuung Asylsuchender ist aufgrund der Erhöhung der Asylquote ebenfalls mit Mehrkosten zu rechnen. Die Kostenanteile Familien und KESB beim Bereich Alter und Familie steigen ebenfalls an.
Der Gesamtaufwand sowie der Gesamtertrag steigen gegenüber dem Vorjahresbudget um 4.2 resp. 1.9 %. Dies aufgrund diverser Faktoren: Der Personalaufwand erhöht sich um 6.8 % infolge Stellenanpassungen bei folgenden Abteilungen: Präsidiales, Sozialamt, Amt für Zusatzleistungen, Jugend, Schule (Fachstelle ICT). Zusätzlich wurde mit einem Teuerungsausgleich von 1.2 % und Stufenanstiegen von 0.2 % gerechnet.
Der Sachaufwand steigt um 5.3 %. Dies ist vor allem auf die höheren Betriebs- und Unterhaltskosten zurückzuführen.
Der Transferaufwand steigt nur um 2.9 % und der Transferertrag um 5.8 %. Im Transferaufwand sind folgende Mehrkosten enthalten: Entschädigungen und Beiträge an den Kanton für kantonal angestelltes Lehrpersonal, Asylbewerberbetreuung (Bruttoverbuchung), Pflegefinanzierung, Ergänzungsleistungen und Sonderschulung.
Im Transferertrag sind folgende Mehrerträge enthalten: Höhere ZKB-Gewinnbeteiligung, Entschädigungen für Kommunalpolizei von den Anschlussgemeinden (Bruttoverbuchung), Beiträge vom Kanton für Asylbetreuung (Bruttoverbuchung), Gewässerunterhalt, Ergänzungsleistungen und Sonderschulung. Der Ressourcenausgleich fällt höher aus, da die eigene Steuerkraft im Vergleich zum Budget 2024 gleichbleibt, die durchschnittliche Steuerkraft im Kanton jedoch ansteigt.
Budget 2025 der Investitionsrechnung
Das Investitionsvolumen im Verwaltungsvermögen beträgt sehr hohe 18.4 Mio. Fr. (Vorjahr 16.5 Mio. Fr.). Nebst den Ausgaben für den Bau des zusätzlichen Oberstufen-Schulhauses im Pfaffberg sind auch der zusätzliche Kunstrasenplatz im Barzloo, der Neubau der Asylunterkunft an der Hochstrasse 63, die Anpassung der Bushaltekanten gemäss Behindertengleichstellungsgesetz sowie diverse Strassensanierungen geplant.
Der Cash Flow beträgt tiefe 2.9 Mio. Fr. Die geplanten Investitionen können nur zu 16 Prozent aus eigenen Mitteln finanziert werden. Damit die anstehenden Investitionen getätigt werden können, ist im Jahr 2025 mit einer hohen Darlehensaufnahme zu rechnen.
Entwicklung Steuerfuss in den letzten Jahren
Im Jahr 2018 lag der Steuerfuss bei 110 Prozent. Mit dem Budget 2021 stimmte der Souverän einer Steuerfuss-Erhöhung um 3 % wegen den befürchteten Ertragsrückgängen aufgrund Corona zu. Mit dem Budget 2023 konnte der Steuerfuss wieder auf 110 % gesenkt werden. Für das Jahr 2025 soll der Steuerfuss wiederum auf 110 % belassen werden.
Gesamtwürdigung und Ausblick
Mit dem Budget 2025 werden zwei von den drei langfristigen finanzpolitischen Zielen des Gemeinderates für die Amtsdauer 2022 – 2026 verfehlt:
1. Mittelfristiger Haushaltausgleich über 8 Jahre: +0.0 Mio. Franken
2. Steuerfuss max. 10 % über dem kantonalen Mittel (99 % im 2023): 110 %
3. Nettovermögen pro Einwohner/in zwischen 0 und 2‘000 Franken: -410 Franken
Die Kostensteigerungen in einzelnen Bereichen konnten durch Mehreinnahmen bei den Steuern und beim Ressourcenausgleich nur teilweise aufgefangen werden. Diese beiden Bereiche sind stark mit der Konjunktur verknüpft und sind dadurch sehr volatil. Sorgen bereiten vor allem auch die weiterhin hohen Investitionen in den Folgejahren, die mit zusätzlichem Fremdkapital finanziert werden müssen.
Link zum Budget 2025 und Finanzplan 2024 – 2028
Freundliche Grüsse
Daniel Beckmann
Gemeindeschreiber