17.10.2023

Budget 2024

Der Gemeinderat hat das Budget 2024 verabschiedet. Er beantragt der Gemeindeversammlung, den Leistungsaufträgen und Globalbudgets zuzustimmen und den Steuerfuss unverändert auf 110 % festzusetzen. Die Erfolgsrechnung sieht einen Ertragsüberschuss von 160’919 Fr vor. Die Investitionen des Verwaltungsvermögens belaufen sich auf sehr hohe 16.5 Mio. Fr.

Hochrechnung 2023

Das Budget 2023 war mit einem Aufwandüberschuss von 115’508 Fr. genehmigt worden. Gemäss Hochrechnung per Ende Juni wird nun mit einem Ertragsüberschuss von 49’714 Fr. gerechnet. Die höheren Aufwände bei der Pflegefinanzierung und der Schule sowie der tiefere Finanzausgleich werden durch höhere Steuereinnahmen und höhere Grundstückgewinnsteuern aufgefangen.

Budget 2024 der Erfolgsrechnung

Bei einem Aufwand von 90.5 Mio. Fr. und einem Ertrag von 90.6 Mio. Fr. weist das Budget 2024 einen Ertragsüberschuss von 116‘919 Fr. aus, dies bei einem Steuerfuss von 110 % (Vorjahr 110 %).

Die Steuereinnahmen (+ 1.7 Mio. Fr. bei den Gemeindesteuern, + 2.5 Mio. Fr. bei den Grundstückgewinnsteuern) haben sich im Vergleich zum Vorjahresbudget wiederum positiv entwickelt. Die Konjunkturprognosen sind trotz diverser Unsicherheiten (Ukrainekrieg, hohe Energie- und Rohstoffpreise, wieder sinkende Inflation und höhere Zinsen) immer noch positiv, die Experten erwarten jedoch ein unterdurchschnittliches Wachstum der Schweizer Wirtschaft.

Bei den Liegenschaften sind im Budget 2024 zwei Liegenschaftenverkäufe eingestellt, was zu einem Buchgewinn von rund 0.85 Mio. Fr. führt.

Bei der Schule wird mit höheren Kosten von insgesamt 1.4 Mio. Fr. gerechnet, dies aufgrund des Teuerungsausgleichs, einer zusätzlichen Klasse auf der Sekundarstufe und Mehraufwand für kommunales Personal (ISR-Settings und Therapien). Die Tagesstrukturen brauchen mehr Personal, da mehr Kinder die Betreuung besuchen. Es fallen höhere Beiträge an den Sozialpsychologischen Dienst und die Musikschule an und es sind mehr Kinder in Sonder- oder Privatschulen (inkl. Transporte).

Bei der Pflegefinanzierung muss von nochmals höheren Kosten für die stationäre (0.9 Mio. Fr.) und die ambulante (0.5 Mio. Fr.) Pflege ausgegangen werden, dies infolge einer Zunahme von Personen, die Pflegeleistungen beziehen.

Bei der Betreuung Asylsuchender ist ebenfalls mit Mehrkosten zu rechnen und beim Bereich Alter und Familie steigt der Beitrag ans kantonale Amt für Jugend- und Berufsberatung.

Der Gesamtaufwand sowie der Gesamtertrag steigen gegenüber dem Vorjahr um 6.5 resp. 6.9 %. Dies aufgrund diverser Faktoren: Der Personalaufwand erhöht sich um 6.3 % infolge Stellenanpassungen bei folgenden Abteilungen: Betreibungsamt, Einwohnerdienste, Amt für Zusatzleistungen, Kommunalpolizei und Schule (kommunal angestelltes Personal). Zusätzlich wurde mit einem Teuerungsausgleich von 1.6 % gerechnet.

Der Transferaufwand steigt um 7.7 % und der Transferertrag um 2.0 %. Im Transferaufwand sind folgende Mehrkosten enthalten: Entschädigungen für kantonal angestelltes Lehrpersonal, Asylbewerberbetreuung (Bruttoverbuchung), Pflegefinanzierung, Ergänzungsleistungen, Sonderschulung. Im Transferertrag sind folgende Mehrerträge enthalten: Höhere ZKB-Gewinnbeteiligung, Entschädigungen an Kommunalpolizei von Anschlussgemeinden (Bruttoverbuchung), Beiträge vom Kanton für Asylbetreuung (Bruttoverbuchung), Ergänzungsleistungen und Sonderschulung.

Es wird darauf verzichtet, im Jahr 2024 Erträge bezüglich der Rückforderung von Versorgertaxen der Jahre 2006-13 vom Kanton zu budgetieren. Die Summe der Rückforderung und der Zeitpunkt der Rückforderung ist noch unklar wegen eines hängigen Verfahrens vor Gericht.

Budget 2024 der Investitionsrechnung

Das Investitionsvolumen 2024 im Verwaltungsvermögen beträgt hohe 16.5 Mio. Fr. (Vorjahr 8.8 Mio. Fr.). Nebst den Kosten für die Schulliegenschaften und diverse Strassensanierungen sind auch ein zusätzlicher Kunstrasenplatz im Sportplatz Barzloo, eine Erhöhung der Beteiligung am Spital Uster, ein weiteres Darlehen an die Gemeindewerke sowie die Erweiterung der Asylunterkunft an der Hochstrasse 63 budgetiert.

Der Cash Flow beträgt 5.4 Mio. Fr. Die geplanten Investitionen können nur zu 32 Prozent aus eigenen Mitteln finanziert werden.

Entwicklung Steuerfuss in den letzten Jahren

Im Jahr 2018 lag der Steuerfuss bei 110 %. Mit dem Budget 2021 stimmte die Gemeindeversammlung einer Steuerfuss-Erhöhung um 3 % wegen den befürchteten Ertragsrückgängen aufgrund Corona zu. Mit dem Budget 2023 konnte der Steuerfuss wieder auf 110 % gesenkt werden. Für das Jahr 2024 soll der Steuerfuss auf 110 % belassen werden.

Gesamtwürdigung und Ausblick

Mit dem Budget 2024 werden nur zwei der drei langfristigen finanzpolitischen Ziele des Gemeinderates für die Amtsdauer 2022 – 2026 eingehalten:

1. Mittelfristiger Haushaltausgleich über 8 Jahre: +1.6 Mio. Franken

2. Steuerfuss max. 10% über dem kantonalen Mittel (100% im 2022): 110%

3. Nettovermögen pro Einwohner zwischen 0 und 2‘000 Franken – wird leicht unterschritten ( -173 Franken).

Die Kostensteigerungen in einzelnen Bereichen konnten durch Mehreinnahmen bei den Steuern und Grundstückgewinnsteuern aufgefangen werden. Diese beiden Bereiche sind stark mit der Konjunktur verknüpft und könnten sich bald wieder abschwächen. Sorgen bereiten vor allem auch die hohen Investitionen in den Folgejahren, die finanziert, verzinst und abgeschrieben werden müssen.

Link zum Budget 2024 und Finanzplan 2023 – 2027

Freundliche Grüsse

Daniel Beckmann
Gemeindeschreiber