06.10.2022

Budget 2023

Der Gemeinderat Pfäffikon hat das Budget 2023 verabschiedet und beantragt eine Steuerfusssenkung um 3 % auf 110 %.

Hochrechnung Jahr 2022

Das Budget 2022 wurde mit einem Aufwandüberschuss von 134‘071 Fr. genehmigt. Gemäss Hochrechnung per Ende Juni wird nun mit einem Ertragsüberschuss von 2.044 Mio. Fr. gerechnet. Diese Hochrechnung ist u.a. durch höhere Steuereinnahmen und einen höheren Finanzausgleich entstanden, während die geplanten Gewinne aus Liegenschaftenverkäufen nicht mehr 2022 anfallen werden. 

Erfolgsrechnung Budget 2023

Bei einem Aufwand von 84.9 Mio. Fr. und einem Ertrag von 84.8 Mio. Fr. weist das Budget 2023 einen kleinen Aufwandüberschuss von 115‘508 Fr. aus, dies bei einem reduzierten Steuerfuss von 110% (Vorjahr 113%).

Die befürchteten negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die finanzielle Situation sind bislang nicht eingetreten. Die Steuereinnahmen (+ 1.9 Mio. Fr. Gemeindesteuern, + 0.5 Mio. Fr. Grundstückgewinnsteuer) und der Finanzausgleich (+ 2.7 Mio. Fr.) haben sich im Vergleich zum Vorjahresbudget positiv entwickelt. Die Konjunkturprognosen sind trotz diverser Unsicherheiten (Ukrainekrieg, hohe Energie- und Rohstoffpreise, steigende Inflation und höhere Zinsen) immer noch gut. Die wirtschaftliche Lage kann sich aber innert kürzester Zeit wieder ändern.

Im Ressort Bau und Umwelt gibt es ab 2023 einen neuen jährlichen Staatsbeitrag an die Gemeindestrassen von 0.6 Mio. Fr..

Bei den Liegenschaften waren im Budget 2022 verschiedene Grundstück- und Liegenschaftenverkäufe eingestellt, was zu einem Buchgewinn von rund 2 Mio. Fr. geführt hätte. Diese Verkäufe verzögern sich jedoch.

Bei der Schule wird mit höheren Kosten von insgesamt 2 Mio. Fr. gerechnet. Dies weil es auf der Primarstufe zwei zusätzliche Klassen gibt. Auf der Kindergartenstufe passt die Bildungsdirektion die Lohnkategorie für die Lehrpersonen an. In den Tagesstrukturen gibt es eine erhebliche Zunahme an zu betreuenden Kindern und die neu geplante Ferienbetreuung ist erstmals im Budget. Im Bereich Sonderpädagogik gibt es aufgrund des Mangels an Sonderschulplätzen eine Verlagerung in Privatschulen und eine generelle Zunahme an internen sonderpädagogischen Massnahmen (ISR, DaZ usw.). Zusätzlich sind höhere Beiträge an den Kanton zu leisten wegen mehr Schüler und Schülerinnen im kantonalen Untergymnasium.

Bei der Pflegefinanzierung muss von nochmals höheren Kosten für die stationäre Pflege ausgegangen werden.

Bei der Sicherheit ist neu die Kommunalpolizei, welche per 01.01.2023 von der Gemeinde Fehraltorf übernommen wird, brutto budgetiert (Personal- und Sachkosten als Aufwand, dafür Beiträge der Gemeinden Fehraltorf und Russikon als Ertrag).

Der Gesamtaufwand sowie der Gesamtertrag steigen gegenüber dem Vorjahr um 9.3%. Dies aufgrund diverser Faktoren: Der Personalaufwand erhöht sich um 21.7% infolge Übernahme der Kommunalpolizei, neue Stellen Leitung Bildung und Leitung Sicherheit, div. Stellenerhöhungen kommunales Lehrpersonal sowie bei den Abteilungen Liegenschaften, Bauamt, Sozialamt, Jugend und Integration. Zusätzlich wurde mit einem Teuerungsausgleich von 2.5% gerechnet.

Der Transferaufwand steigt um 7.3% und der Transferertrag um 32%. Im Transferaufwand sind folgende Mehrkosten enthalten: Kantonales Lehrpersonal, Übernahme der Asylbewerberbetreuung (Bruttoverbuchung), Pflegefinanzierung Heime, Krankenversicherung (Bruttoverbuchung), Privatschulen, Spitalschulen.

Im Transferertrag sind folgende Mehrerträge enthalten: Entschädigungen Kommunalpolizei (Bruttoverbuchung), Finanzausgleich, neuer Staatsbeitrag Gemeindestrassen, Beiträge Asylbetreuung (Bruttoverbuchung), Krankenversicherung (Bruttoverbuchung).

Investitionsrechnung

Das Investitionsvolumen im Verwaltungsvermögen beträgt 8.8 Mio. Fr. (Vorjahr 9.2 Mio. Fr.). Nebst den Kosten für die Schulliegenschaften sind auch die Sanierung des Krebsiweihers und die Offenlegung Gemisbächli sowie diverse Strassensanierungen geplant. Ebenfalls ist ein weiteres Darlehen an die Gemeindewerke budgetiert.

Der Cash Flow beträgt 5 Mio. Fr. Die geplanten Investitionen werden zu 57 Pro­zent aus eigenen Mit­teln finanziert. 

Entwicklung Steuerfuss in den letzten Jahren

Im Jahr 2018 lag der Steuerfuss bei 110 Prozent. Mit dem Budget 2021 stimmte die Gemeindeversammlung einer Steuerfuss-Erhörung um 3% wegen den befürchteten Ertragsrückgängen aufgrund Corona zu. Mit dem vorliegenden Budget 2023 kann der Steuerfuss wieder auf 110% gesenkt werden.

Gesamtwürdigung und Ausblick

Alle drei langfristigen finanzpolitischen Ziele des Gemeinderates für die Amtsdauer 2022 – 2026 werden eingehalten.

1.    Mittelfristiger Haushaltausgleich über 8 Jahre (2019 bis 2026): +10.9 Mio. Franken

2.    Steuerfuss max. 10% über dem kantonalen Mittel (100% im 2022): 110%

3.    Nettovermögen pro Einwohner/in zwischen 0 und 2‘000 Franken: 545 Franken

Die Kostensteigerungen in einzelnen Bereichen konnten durch Mehreinnahmen beim Finanzausgleich und den Steuern aufgefangen werden. Diese beiden Bereiche hängen von der lokalen bzw. kantonalen Steuerkraft ab, sind stark mit der Konjunktur verknüpft und könnten sich bald wieder abschwächen. Sorgen bereiten auch die hohen Investitionen in den Folgejahren, die finanziert werden müssen.

Link zum Budget 2023 und Finanzplan 2022 – 2026

Freundliche Grüsse

Bennie Lehmann, Gemeindeschreiber-Stellvertreter